6 Gründe warum Männer ihre Gefühle nicht zeigen…

und warum das gut so ist!

Die einen predigen, Männer sollen ihre Gefühle zeigen, während die anderen behaupten, Männer dürfen keine Gefühle zeigen!

Warum zeigen Männer ihre Gefühle nicht? Ist es wirklich so, dass sie toxisch männlichen Vorstellungen folgen oder einem falschen Männlichkeitsideal hinterherjagen? Oder gibt es gute Gründe, die sie instinktiv spüren und die hinter ihrer Zurückhaltung stehen?

Diese Fragen werfen ein Licht auf ein komplexes Thema, das weit über oberflächliche Stereotype hinausgeht. Es ist wichtig, sich tiefergehend mit den Beweggründen auseinanderzusetzen, warum Männer häufig dazu neigen, ihre Emotionen zurückzuhalten. Es wäre ungerecht und zu vereinfachend, sie pauschal als toxisch männlich abzustempeln, ohne die möglichen tieferliegenden Ursachen zu betrachten.

In diesem Artikel wollen wir einen einfühlsamen Blick darauf werfen, warum Männer möglicherweise zögern, ihre Gefühle zu zeigen, und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen könnten. Es geht darum, die Vielschichtigkeit dieses Themas zu verstehen und Empathie für die individuellen Erfahrungen und Herausforderungen von Männern zu entwickeln.

In diesem Artikel werde ich zunächst ergründen, warum Männer ihre Gefühle oft hinter verschlossenen Türen verbergen und warum genau das der richtige Weg ist. Punkt 5 wird dir gefallen!
Doch seid gewiss, meine lieben Leserinnen und Leser, dieser Beitrag markiert lediglich den Beginn einer fesselnden Reise. Denn im nächsten Blogbeitrag werden wir eintauchen in das Meer der Gefühle und erforschen, warum Männer ihre Emotionen zeigen sollten, welche Emotionen in den Vordergrund treten sollten und welche Herausforderungen damit einhergehen.

Also, warum zeigen Männer ihre Gefühle nicht?

Scham… Scham ist die mächtige Kraft, die Männer davon abhält, ihre Gefühle zu offenbaren (übrigens auch ihre Wahrhaftigkeit zu leben). Und das aus einem guten Grund! Die Erwartungshaltung an Männer, stark zu sein, ist allgegenwärtig. Ob wir es nun gutheißen oder nicht, es ist eine Realität, die uns umgibt. Meine persönliche Meinung dazu werde ich am Ende dieses Artikels teilen. Doch zunächst wollen wir verstehen, warum Männer ihre Schwäche verbergen.

1. Sie verlieren Status, Anerkennung und Attraktivität:

Unser Gehirn, ein komplexes Konstrukt, ordnet Menschen unterbewusst nach ihrem Status ein und formt Hierarchien. Dies ist ein ganz natürlicher Prozess, der uns dazu dient, herauszufinden, wem wir vertrauen können, wer die Führung übernimmt und wo unser Platz im sozialen Kontext ist. Sowohl Männer als auch Frauen durchlaufen diese unbewusste Bewertung. Doch für Männer hat der Status eine besondere Bedeutung, da sie danach beurteilt werden (oft ohne es bewusst zu merken). Es ist ebenso offensichtlich, dass Frauen sich von Männern mit hohem Status mehr angezogen fühlen – ein Phänomen, das sich durch alle Kulturen und Epochen zieht: https://www.sueddeutsche.de/wissen/status-schoenheit-beziehung-partnerwahl-1.4374561.

Was können wir daraus lernen? Wenn Männer Schwäche zeigen, verlieren sie beinahe automatisch an Status und Anziehungskraft! Und das führt automatisch dazu, dass sie weniger Anerkennung und Respekt erhalten. Es scheint ein biologischer Fakt zu sein, der in unseren Genen verankert ist. Denn in einer Welt, in der Stärke oft mit Erfolg und Respekt gleichgesetzt wird, kann Verletzlichkeit als Zeichen von Schwäche angesehen werden. Und das wollen Männer zurecht um jeden Preis vermeiden.

Interessanterweise gibt es heutzutage bestimmte Kreise, in denen Männer Anerkennung dafür erhalten, wenn sie ihre Emotionen zeigen. Doch auch hier liegt eine gewisse Ambivalenz in der Luft. Diese Anerkennung basiert oft auf dem Streben nach einem höheren Status und der Anziehungskraft auf das andere Geschlecht. Es ist nicht immer ein authentischer Ausdruck von Gefühlen, sondern ein Mittel zum Zweck.

2. Das Leben als Mann ist hart

Der zweite Grund, warum Männer ihre Gefühle oft verschließen, ist eine harte Realität, die sie erfahren haben: Ihre Gefühle wurden zu oft ausgenutzt. Das Leben als Junge und später als Mann ist kein Spaziergang, denn hier zählt der Status. Es ist kein Zufall, dass Jungs mit hohem Status oft die beliebtesten sind und die meisten Mädchen für sich gewinnen.
Diese Dynamik ist allgegenwärtig und zeigt sich in den Rangordnungskämpfen, die in jeder Jungsgruppe stattfinden. In diesen Kämpfen werden Schwächen gesucht und ausgenutzt. Als Junge lernst du schnell, dich vor zu viel Verletzlichkeit zu schützen. Aber es gibt auch Frauen, die nach den Schwächen von Männern suchen. Sie wollen herausfinden, ob sie sich bei einem Mann sicher fühlen können. Steht er zu sich selbst? Steht er über seinen Schwächen?
Doch manchmal geht es auch darum, den Mann im Zweifel kontrollieren zu können, weil sie wissen, dass sie körperlich unterlegen sind.
Wir müssen die Realität anerkennen: Männer schützen sich, indem sie ihre Gefühle nicht zeigen: Sie haben die Furcht, erneut beschämt zu werden. Daher ist es falsch und ignorant, Männer einfach nur dazu aufzufordern, sich mehr zu öffnen, ohne ihre Kämpfe und Ängste zu verstehen. Diese Forderungen kommen oft von Menschen, die entweder in privilegierten Positionen sind oder keine Ahnung haben, wie es den meisten Männern wirklich geht.

3. Es interessiert keinen (wirklich)

Männer stoßen immer wieder auf Desinteresse, wenn es darum geht, ihre Gefühle mit anderen zu teilen. Es scheint, dass viele Menschen überfordert sind oder schlichtweg kein Interesse daran haben, sich mit den inneren Kämpfen und Sorgen von Männern auseinanderzusetzen. Der Grund dafür liegt oft darin, dass von Männern erwartet wird, stark zu sein und ihre Emotionen zu verbergen.Obwohl manche Menschen den Männern oberflächlich zuhören mögen, wird ihnen selten wirklich aufmerksam zugehört, um zu verstehen, wie es ihnen wirklich geht, mit welchen Schwierigkeiten sie kämpfen oder welche Wünsche sie hegen. Achte einfach auf ihr Verhalten und darauf, wie sie behandelt werden oder welche Erwartungen an sie gestellt werden. In dieser Gesellschaft bleibt kaum Raum für ihre emotionalen Bedürfnisse. Selbst in aktuellen Diskussionen wird das Leiden von Männern oft übersehen (alternativer Gerechtigkeitsindex: https://www.sueddeutsche.de/wissen/index-gleichberechtigung-geschlechter-1.4279237).
Dabei stehen Männer vor Herausforderungen, die nicht genügend Beachtung finden: eine verkürzte Lebenserwartung, schwierige Arbeitsbedingungen, eine höhere Suizidrate, Beschneidung und Vätern, denen Kontakt zu ihren Kindern verwehrt wird. Diese Themen verdienen unsere Aufmerksamkeit und unser Verständnis.
Es ist wichtig zu betonen, dass Frauen ebenfalls mit den Herausforderungen dieser Welt zu kämpfen haben. Es geht nicht darum, ein Konkurrenzverhältnis zwischen den Geschlechtern zu schaffen, sondern vielmehr darum, ein gegenseitiges Verständnis zu fördern. Männer und Frauen haben unterschiedliche Erfahrungen und Belastungen, die erkannt und respektiert werden sollten.

4. Männer haben meist einen anderen Fokus

Männer zeigen oft weniger Interesse daran, ihre Emotionen zu zeigen und zu erkunden. Sie sind eher sachbezogen, da ihr Gehirn und Hormonhaushalt, einschließlich Testosteron, sie stärker auf Fokussierung und Interesse an äußeren Dingen ausrichtet. Die Auseinandersetzung mit ihren Gefühlen steht für sie nicht im Vordergrund. Es gibt etwas zu tun, zu erschaffen, zu erledigen!

5. Männer wollen stark sein!

Männer streben nach Stärke! Als Mann fühlt es sich großartig an, stark, handlungsfähig, sicher und selbstbewusst zu sein – teilweise bedingt durch das Hormon Testosteron. Sie möchten gerne der Fels in der Brandung sein, vor allem für ihre Familie. Sie möchten dafür sorgen, dass es ihren Liebsten gut geht und ihnen Sicherheit vermitteln. Aus diesem Grund unterdrücken sie oft ihre eigenen Emotionen und zeigen sich rational und kontrolliert. Männer sind bereit, sich selbst zurückzunehmen, um für andere da zu sein. Sie finden Erfüllung in ihrer Mission, weil sie wissen, dass es etwas Größeres gibt – etwas, das über sie selbst hinausgeht.
Oft funktioniert dieser Ansatz auch sehr gut! Männer lassen sich nicht von Emotionen leiten, sondern nehmen sie wahr, reflektieren sie und treffen Entscheidungen, die das Beste für alle Beteiligten sind.
Wir Männer lieben es, stark zu sein. Wir genießen es, Beschützer zu sein und der Fels in der Brandung zu stehen. Leider haben wir im Laufe der Zeit einige Strategien entwickelt, bei denen wir nur so tun, als ob wir stark sind, aus den oben genannten Gründen. Und das führt uns zum letzten Punkt.

6. Männer drücken sich vor der Verantwortung:

Männer halten oft ihre Gefühle zurück, weil sie denken, dass sie unbezwingbar stark sein müssen. Sie weigern sich, zuzugeben, dass sie Hilfe benötigen oder dass sie nicht immer alles unter Kontrolle haben.
Die Wahrheit ist, dass sie es nicht akzeptieren wollen, dass sie im Moment vielleicht nicht so stark sind, wie sie es sich wünschen. Doch es ist von entscheidender Bedeutung, die zugrunde liegenden Gründe für dieses Verhalten zu verstehen.Für Männer hat es eine immense Bedeutung, wenn sie ihre Schwäche zeigen. Sie haben das Gefühl, dass es dann kaum jemanden gibt, auf den sie sich verlassen können. Sie wissen, dass die Welt zu einem großen Teil von ihnen abhängt, und diese Erwartung lastet schwer auf ihren Schultern.
Viele Männer fühlen sich sogar überverantwortlich, auch wenn sie es nicht zugeben wollen. Sie tragen diese Verantwortung still und leise in sich. Wenn sie zugeben müssten, dass sie schwach sind, würde das bedeuten, dass sie sich eingestehen müssten, dass sie sich verantwortlich fühlen, dass sie möglicherweise in gewissen Bereichen versagt haben, sich ihre Schwäche eingestehen und, ganz entscheidend, dass sie etwas ändern müssten!
Die Angst vor dem Zeigen von Schwäche ist daher fest verwurzelt in der Befürchtung, dass sie dadurch ihre Stellung als scheinbar unerschütterlicher Fels in der Brandung verlieren könnten. Männer sind darauf konditioniert, stark zu sein und zu funktionieren, selbst wenn es in ihrem Inneren brodelt. Sie fürchten, dass sie, wenn sie ihre Verletzlichkeit offenbaren, Autorität und Einfluss verlieren könnten.
Es ist ein komplexes Zusammenspiel aus gesellschaftlichen Erwartungen, Selbstbildern und der Angst vor dem Verlust von Kontrolle. Dennoch ist es wichtig, dass Männer erkennen, dass es keine Schwäche ist, Hilfe anzunehmen oder über ihre Gefühle zu sprechen. Im Gegenteil, es erfordert Mut und Stärke, sich seinen eigenen Emotionen zu stellen und in seine Kraft zu kommen, wenn sie gebraucht wird. Es ist ein Akt der Selbstachtung und Selbstreflexion, der ihnen ermöglicht, ihr volles Potenzial zu entfalten und authentisch zu leben. Männer sollten verstehen, dass sie nicht allein sind und dass es Menschen gibt, die bereit sind, ihnen beizustehen und sie zu unterstützen, wenn sie sich öffnen und ihre Stärke zeigen.

Also…

Unbestreitbar haben Männer Gefühle und fühlen sie auch! Wenn Männer sich sicher fühlen und wissen, dass sie nicht beurteilt werden, sind sie gerne bereit, über ihre Gefühle zu sprechen oder sie zu zeigen. Doch dies geschieht nur, wenn sie sich absolut sicher sind, dass sie dadurch keinen Statusverlust erleiden oder sich angreifbar machen. Diese Erkenntnis bestätigt sich deutlich in unserer Arbeit: „Ich habe das erste mal seit meinem 12 Lebensjahr wieder geweint“.
Also überprüfe mal Dich und die Männer in Deiner Umgebung! Welches Bild hast Du von Ihnen? Welche Erwartungen? Welche Erklärungsmuster hast Du dafür, dass Männer sich nicht öffnen? Sind diese vertrauensfördernd für die Männer? Geht es um die Männer oder um Dich?

Nun habt ihr ein besseres Verständnis dafür, wie Männer ticken – vielleicht erkennt ihr auch etwas von euch selbst darin. Folgt mir auf Instagram für mehr fesselnden und prägnanten Content: christian_browa
Gibt es noch weitere Gründe? Lass mir ein Kommentar oder eine Nachricht da!


Männer schützen sich vor erneuter Beschämung, nicht primär, weil sie einem seltsamen Ideal von Männlichkeit hinterherrennen. Scham schützt den intimen Raum eines Menschen, also all das, was in jedem Menschen als besonders kostbar und schützenswert erlebt wird.
Wenn du mich fragst, halte ich es für richtig, dass Männer versuchen, der Fels in der Brandung zu sein. Wir brauchen Menschen, die stark sein wollen, die Verantwortung übernehmen und gerade in diesen turbulenten und verwirrenden Zeiten Ruhe bewahren, ohne sich von jeder Kleinigkeit emotional mitreißen zu lassen. Aufgrund ihrer biologischen Konstitution, einschließlich des Hormons Testosteron, bringen Männer die größte Potenz mit, um mit diesen Herausforderungen umzugehen. Doch Männer müssen sich auch eingestehen können, wenn sie an ihre Grenzen stoßen, und überlegen, wie sie damit umgehen können.

Und jetzt?

Wie du als Mann jetzt dennoch einen guten Umgang mit Deinen Gefühlen finden kannst und warum das wichtig ist, erfährst Du im nächsten Blog-Artikel!

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Bleib wahrhaftig stark!

Dein Christian